Dienstag, 6. April 2010

2009/10 - Gülle(n)-ein unmoralisches Angebot (DS 13)

Schon lange hat das Theaterspielen am Albert-Schweitzer-Gymnasium Tradition, sowohl im Deutschunterricht als auch im Fach Darstellendes Spiel.
Sogenannte Klassiker, Comedy oder selbstgeschriebene Stücke – der zeitliche Umfang einschließlich der Lernumfang bei den Rollen nimmt zu. Wer trotz der Anstrengungen dieses Fach wählt, wird auf verschiedene Weise entschädigt. Zwei Kursteilnehmerinnen berichten:

Vera Svenson (18 Jahre alt und Schülerin des Albert-Schweitzer-Gymnasiums):
Seit der 11. Klasse entschied ich mich für das Fach Darstellendes Spiel. in diesem Jahr, meine 13. Klassenstufe, proben wir für unseren Auftritt „Gülle(n) – ein unmoralisches Angebot“


Elisa Lehmann (19 Jahre alt und in der 13. Stufe des Albert-Schweitzer-Gymnasiums):
Wir proben an dem neuen Stück in Anlehnung an ein Stück von Dürrenmatt seit September 2009. Schon Ende der 12. Klasse haben wir überlegt, welches Stück wir im kommenden Schuljahr einstudieren wollen. Verschiedene Vorschläge wurden von unserer Lehrerin Frau Steinhagen und von uns Schülern eingebracht, schließlich haben wir uns für „Gülle(n) – ein unmoralisches Angebot“ entschieden.
Es handelt sich um ein gesellschaftskritisches Stück. Eine betagte Milliardärin kommt nach 40 Jahren Abwesenheit zurück in die Stadt Güllen, in der sie aufgewachsen ist. Ihr Ziel ist, Rache zu üben an Menschen, die sie kannte, ihren Jugendfreund und Leute, die sie in ihrer Kinder- und Jugendzeit peinigten.


Ein Rachestück, was daran ist für euch reizvoll?

Vera Svenson:
Wir haben uns sicher auch für dieses Stück entschieden, weil ein Großteil von uns das schon im Leistungskurs Deutsch behandelt hatte. Zum anderen sind gesellschaftskritische Stoffe interessant und enthalten Lehren. Man erfährt, wie Menschen sich zum Negativen verändern und was diese ihren Mitmenschen und der Umwelt damit antun können. In unserem Stück geht es darum, was alles für Geld käuflich ist, auch Werte, wie Gerechtigkeit. Welche Anziehung übt Geld auf Menschen aus? Hängt das Glück eines
Menschen vom Geld ab?



Was gefällt euch am Fachbereich Darstellendes Spiel?

Elisa Lehmann:
Das Fach Darstellendes Spiel macht Spaß. Im vergangenen Jahr führten wir das Stück „20 Minuten“ auf, in dem es um den Amoklauf an unserer Schule ging. Das war und ist ja auch ein gesellschaftskritisches Thema. In der elften Klasse haben wir mehr Comedy gemacht, Commedia dell’arte und Theatersport.
In jedem Fall diskutieren wir viel über Inhalte, tauschen unsere Meinungen zum Stoff aus und darüber, was und wie wir es dem Publikum rüber bringen wollen. Das fördert die Lust am Spiel. Unser Kurs ist dadurch zusammengewachsen.

Vera Svenson:
Theaterspielen begeistert mich, weil ich immer ein bisschen davon träume, in anderen Zeiten gelebt zu haben. Das Theaterspiel gibt mir die Möglichkeit, eine vollkommen andere Person zu sein. In Sprech- und Körperübungen kann ich an mir arbeiten. Das sind für mich tolle Erfahrungen. Deshalb möchte ich auch später gern einmal professionell am Theater arbeiten.

Elisa Lehmann
Ich persönlich möchte weder einen Schauspielberuf noch einen Beruf in Richtung Theater ergreifen, aber mir macht es Spaß, in andere Rollen zu schlüpfen, mich auszuprobieren und wenn man dann bei Auftritten auf der Bühne steht, das Publikum begeistert mitgeht und ich das Ergebnis anschließend auf DVD sehen kann, dann habe ich ein gutes Gefühl.

Ist euer gewählter Fachbereich innerhalb des Unterrichtsgeschehens anerkannt?

Elisa Lehmann:
Das Unterrichtsfach Darstellendes Spiel ist vom Stundenplan, also von der Anzahl der Stunden her gesehen,den anderen Fächern gleichgestellt. Wir Kursteilnehmer haben pro Woche genau 3 Stunden Darstellendes Spiel, wie wir auch 3 Wochenstunden Biologie haben. Aber diese Stundenzahl reicht oft nicht aus. So gibt es weitere Probenachmittage, auch mal ein Probe–Wochenende, um für die Aufführungen sicher
zu sein.

Vera Svenson
Zu unseren Aufführungen sind viele Lehrer und Schüler des Gymnasiums anwesend.


Wann und wo genau findet eure diesjährige Theateraufführung statt?

Vera Svenson
Am 15. April 2010, um 19.30 Uhr in der Aula vom Albert-Schweitzer-Gymnasiums. der Eintritt ist frei, aber wir freuen uns über jede Spende, die dann unserem Abi - Ball zugute kommt.


Das Gespräch führte
Juliane Fechner